Seit 11 Jahren bespielen etwa 150 Musiker*innen jeder Kultur, aller Genres, Professionalisierungs- und Altersstufen aus Wilhelmsburg und von der Veddel 48 Stunden lang im Sommer ihre Nachbarschaft. Nachdem 48h Wilhelmsburg im ersten Lockdown kurzfristig digital umgeplant werden musste, war die Prämisse für 2021: Das Festival wird von vornherein neu gedacht, als ein hybrides Festival – On Air und Open Air – vom 3. bis 5. September 2021.
Autorin: Alena Kruse
Geplant war das Festival eigentlich für das zweite Wochenende im Juni. Doch im April war für die Veranstalter*innen mit Blick auf die Inzidenz klar: Der SOMMER DER KULTUR kann frühestens im Juli Fahrt aufnehmen. Anstatt wieder kurzfristig auf eine rein digitale Variante umzusatteln, hat sich das Team von 48h dazu entschlossen, das gesamte Programm in den Spätsommer zu verlegen. Wie immer mit Restrisiko, denn wer weiß, was die Pandemie noch bereithält.
Doch was bedeutet das für das Grundgerüst von 48h? Normalerweise bespielen Musiker*innen der Inseln die kleinen, alltäglichen Orte. Große Bühnen gibt es selten. Doch Veranstaltungen und Livekonzerte kann es während einer Pandemie nur mit genügend Platz, viel frischer Luft und einem ausgefeilten Hygienekonzept geben. Gleichzeitig sollen weiterhin so viele Musiker*innen, Besucher*innen und Orte wie möglich ihren Platz bei 48h finden. Um möglichst alle mitzunehmen, geht das Festival spazieren. Nicht nur auf bekannten Wegen, sondern in ganz verschiedene Ecken. In der Programmplanung sind vier Spaziergänge, drei Wasserwege und zwei Fahrradtouren entstanden, die verteilt über das Wochenende stattfinden. Außerdem sind kleinere und größere Konzertlocations im Freien geplant, wo Besucher*innen unter Einhaltung der Hygienebestimmungen und Schutzmaßnahmen Livemusik erleben können. Die Kapazität ist stark begrenzt, sodass zusätzlich Livestreams der Konzerte geplant sind, um möglichst vielen Besucher*innen einen Zugang zu ermöglichen.
Nicht nur die Eröffnung von 48h Wilhelmsburg 2021 wird digital gefeiert. Ausgewählte Konzerte und unkonventionelle Kamerafahrten flimmern das gesamte Festivalwochenende über den Bildschirm. Wer nicht kann oder möchte, muss die eigenen vier Wände also nicht verlassen, um das Festival zu besuchen.
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