Nr. 57: SUPERKRAFT SOZIOKULTUR

SUPERKRAFT SOZIOKULTUR – Lokale Kultur, ihre Wirkung und die globalen Herausforderungen

Kann die „SUPERKRAFT SOZIOKULTUR“ die Welt retten? Was kann Stadtteilkultur bewirken zur Lösung der größten Probleme unserer Zeit? Das wollten die rund 190 Teilnehmenden des 22. Hamburger Ratschlag Stadtteilkultur vom 4. bis zum 11. November 2021 wissen. Die Dokumentation des Ratschlags 2021 ist im stadtkultur magazin Nr. 57 erschienen.

Soziokultur wirkt. Das hat die Hamburger Stadtteilkultur immer wieder bewiesen: Sie ermöglicht kulturelle Teilhabe, fördert kulturelle Vielfalt, stärkt den sozialen Zusammenhalt, gestaltet die Stadt mit und reagiert schnell auf gesellschaftliche Herausforderungen. Aber kann lokale Kultur einen wirkungsvollen Beitrag zu den großen Herausforderungen unserer Zeit leisten, die fast immer im globalen Zusammenhang zu sehen sind?

Klimawandel und Umweltzerstörung, Rassismus, gesellschaftliche Spaltung, Ungleichheit und Gewalt. Wir stehen vor riesigen Aufgaben, die durch Corona lediglich zeitweise aus dem gesellschaftlichen Fokus gerieten. Doch die Zeit drängt. Wir müssen jetzt handeln, wenn wir die Grundlagen unserer Gesellschaft und unseres Zusammenlebens, ja möglicherweise unsere Zivilisation erhalten wollen.

Aber: Kann die „Superkraft Soziokultur“ die Welt retten? Und sollte sie es überhaupt? Oder zieht sich die lokale Kultur angesichts der Globalisierung der Probleme auf den Stadtteil zurück? Was kann Stadtteilkultur bewirken zur Lösung der größten Probleme unserer Zeit? Das fragte der 22. Ratschlag am 4. November bei einer Tagung in Präsenz im Theater­zentrum WIESE und bot vom 9. bis 11. November in einem Online-Workshop-Programm Methodenkenntnisse und Handwerkszeug für mehr Wirkung der SUPERKRAFT SOZIOKULTUR.

Der Ratschlag in Präsenz in der WIESE eG, Foto: Miguel Ferraz

In diesem Heft, das den 22. Ratschlag und sein Programm dokumentiert, stellt Dr. Carsten Brosda die Stadteilkultur­zentren als gesellschaftliche Umschlagpunkte vor und Prof. Dr. Birgit Mandel von der Universität Hildesheim fragt nach den besonderen Potenzialen der Soziokultur für kulturelle Teilhabe und kulturelle Demokratie. Ferner geht sie der Frage nach, inwiefern und mit welchen Ansätzen (sozio-)kulturelle Einrichtungen zur Lösung globaler gesellschaftlicher Herausforderungen wie Klimawandel, Pluralisierung kultureller ­Ansprüche und die soziale und kulturelle Spaltung der Gesellschaft beitragen können. Ein Bericht befasst sich mit den Arbeitssessions während der Präsenz­veranstaltung, in denen die Teilnehmenden nach den Keynotes prüften, wie die spezifischen Stärken der Stadtteil­kultur – ihre SUPERKRÄFTE – für die großen Herausforderungen unserer Zeit eingesetzt werden können.

Die Direktorin der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel, Prof. Dr. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss, berichtet vom aktuellen Stand der Forschung zur Wirkungsmessung in der kulturellen Bildung und als Methode zur Verstärkung der Wirkung der Stadtteilkultur führt Jannes Vahl, Geschäftsführer der Agentur fair narrative GmbH, in das Social Campagning ein, während die Transformationsberaterin Jaana Rasmussen einen Einblick in das Storytelling für NGOs gibt. Heike Breitenfeld stellt das Kultur­EnergieBunkerAltonaProjekt vor, das Kultur und nachhaltige dezentrale Energieerzeugung zusammendenkt und Nils Kumar geht in seinem Beitrag darauf ein, wie beim Kauf von Produk­ten ein sozialer oder ökologischer Mehrwert geschaffen wird. Darauf folgend erläutert Anna Kliemann von Green Events Hamburg, wie man Veranstaltungen ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltig gestalten kann. Abgerundet wird der Schwerpunkt des Magazins von der Neurowissenschaftlerin und Autorin Prof. Dr. Maren Urner, die Strategien aufzeigt, wie man gegen das Gefühl der Hilflosigkeit angehen kann, um wirkungsvoll an die großen Herausforderungen ­unserer Zeit heranzugehen.

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