Musikalische Frühförderung

Jedem Kind Musik – in Billstedt und in ganz Hamburg! So lautet der Slogan der Klangstrolche, dem Projekt zur musikalischen Früherziehung des Kultur Palastes Hamburg.

Autorin: Dörte Inselmann

Die Klangstrolch-Figur „Sola“ als Kostüm, Foto: Kirsten Haarmann
Die Klangstrolch-Figur „Sola“ als Kostüm, Foto: Kirsten Haarmann
Im Mai 2007 startete der Kultur Palast mit einem Verbund von zwölf regionalen Partnereinrichtungen das Projekt „Klangstrolche“. Seitdem wächst es beständig. Mittlerweile sind mehr als 2071 Klangstrolche im Alter von sechs Wochen bis sechs Jahren „in Ausbildung“ und nehmen in ihren Einrichtungen an regelmäßigen Klangstrolchkursen teil. Oberstes Ziel der Klangstrolche ist es, Kinder möglichst früh musikalisch zu fördern, damit sie ihre Potenziale besser entfalten können
und somit größere Bildungschancen erhalten. Monatliche Konzerte, halbjährliche Kongresse der Klangstrolche und die vier Klangstrolch-Figuren sorgen für die Identifikation aller Beteiligten mit dem Projekt.

Gemeinsame Strategie eines Partnernetzwerks
Gezielte Frühförderung kann nur gemeinsam mit einem kompetenten Netzwerk in einer ganzen Region verankert werden. „Strolchereien“ sind Einrichtungen, die sich der Umsetzung der gemeinsamen Strategie und der Einhaltung von Qualitätskriterien verpflichtet haben. Ihre Erzieher werden in den anerkannten Methoden Musikgarten (IfeM Mainz) und SimSaLaBim (Yamaha) ausgebildet und bieten wöchentlichen Musikunterricht an. Im regelmäßigen Fachaustausch mit
den Strolchereien und Klangstrolch-Lehrern wird das Projekt praxisnah konzeptionell weiterentwickelt.

Initiator und Projektträger
Geburtsort der Klangstrolche ist der Kultur Palast Hamburg. Er steuert und koordiniert das Projekt. Als Projektträger ist er für die gesamte Konzeption, das Management des Projekts und das Controlling verantwortlich. Auch die interne und externe Kommunikation – also Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – Organisation und Moderation des Fachaustauschs und weiterer Veranstaltungen, werden vom Kultur Palast umgesetzt. Dabei entwickelt das Stadtteilkulturzentrum passgenaue Konzepte mit den Partnereinrichtungen und erweitert bedarfsgerecht die musikalische Bildung um zusätzliche Elemente für diese Zielgruppe.

Höhere Bildungsgerechtigkeit durch musikalische Frühförderung
Die Klangstrolche bieten jedem Kind von sechs Wochen bis sechs Jahren die Möglichkeit, seine Musikalität zu erproben und seine Potentiale zu entfalten. Eine Besonderheit besteht darin, dass die Kurse für die Kinder kostenlos angeboten wer-
den. Der Zugang zur musikalischen Bildung wird dadurch besonders vielen Kindern möglich gemacht, insbesondere jenen,
die sich solche Programme sonst nicht leisten können.
Was die Klangstrolche darüber hinaus auszeichnet, sind die Figuren Dore, Mifa, Sola und Tido. Jedes Tier ist einer bestimmten Altersgruppe und damit einer Entwicklungsstufe zugeordnet. Die musikalische Frühförderung lädt also zur langfristigen Teilnahme ein und leistet dadurch einen nachhaltigen Beitrag zur Bildung der Kinder.

Frühzeitiger Zugang zu hochwertigen kulturellen Angeboten, Foto: Kathrin Brunnhofer
Frühzeitiger Zugang zu hochwertigen kulturellen Angeboten, Foto: Kathrin Brunnhofer
Regelmäßig stattfindende Kongresse sowie das Gipfeltreffen der Klangstrolche erhöhen das Zugehörigkeitsgefühl durch ein gemeinschaftsstiftendes Moment: Einmal im Jahr kommen alle Klangstrolche zu einem großen Gipfeltreffen als Benefizkonzert
in der Laeiszhalle zusammen. Hier erleben sie im großen Festsaal ihre Stars auf der Bühne – wie z.B. RADAU! Die Rockband für Kinder. Aber auch mit klassischer Musik, die sie herausfordert, werden sie hier konfrontiert. Prominente Schirmherren,
wie Carlo von Tiedemann und Carola Veit stärken das Renommee des Projekts in der Öffentlichkeit. Die Kongresse bieten zwei Mal im Jahr mit über 80 Workshops, Konzerten und Veranstaltungen ein reichhaltiges Programm für die Jüngsten und ihre Begleiter.
Neben den bereits beschriebenen Kongressen und dem Gipfeltreffen werden den Klangstrolchen Besuche von Veranstaltungen im Kultur Palast Hamburg ermöglicht. Jeden Monat finden dort Klangstrolch-Veranstaltungen statt, die für die am Projekt beteiligten Kinder und Erzieher kostenlos sind. Ein ausgewähltes Programm an Konzerten mit Mitmachelementen, Theaterstücken und Kinderopern schafft den Klangstrolchen einen ersten Zugang zu hochwertigen kulturellen Angeboten.

Eigene Marke schafft Qualität und Identifikation
Nur durch die Etablierung der Marke „Klangstrolche“ können die Initiatoren des Projekts die Qualitätssicherung gewährleisten. Lehrer werden in oben beschriebener Ausbildung qualifiziert und stehen somit stellvertretend für den hohen Anspruch an das Projekt. Starker Zuspruch und das permanente Wachstum bestätigen die Notwendigkeit dieser Arbeit des Kultur Palastes.

Darüber hinaus hat das Projekt von Anfang an Preise und Auszeichnungen erhalten: Bereits im Gründungsjahr wurde es mit dem „INVENTIO 2007“ des Deutschen Musikrates und der Stiftung „100 Jahre YAMAHA e.V.“ für innovative musikpädagogische Projekte ausgezeichnet. 2009 folgte „Anstiften – Impulse für Hamburg: Die Jubiläumsinitiative der Körberstiftung“. In diesem Jahr hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie die Vodafone Stiftung im Rahmen der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ die Klangstrolche als herausragende Bildungsidee im „Land der Ideen“ ausgezeichnet.

Kontakt:
Stiftung Kultur Palast Hamburg, Öjendorfer Weg 30a, 22119 Hamburg, 040/822 45 68-0, www.klangstrolche.de

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