Passgenaues Bürgerengagement im Stadtteil realisiert die BÜCHERHALLE WILHELMSBURG, die mit dem Projekt „Lesetraining“ vor Ort auf die Bedürfnisse vieler Wilhelmsburger Kinder ab sechs Jahren auf besondere Art und Weise eingeht.
Autorinnen: Uta Keite, Sabine von Eitzen und Angela Wolf
Viele Kinder des Stadtteils können trotz Schulunterricht nicht richtig lesen oder sie verstehen den Sinn der Texte nicht. Hier hilft seit 2006 das Lesetraining Wilhelmsburg: Einmal pro Woche treffen sich das Kind und seine Lesetrainerin oder sein Lesetrainer in der Bücherhalle Wilhelmsburg und üben eine Stunde miteinander. Zielgruppe des Einzeltrainings sind Grundschulkinder, die schon aus Buchstaben Wörter erlesen können, Sätze aber noch nicht oder noch nicht flüssig lesen und z. B. wegen Wortschatzlücken das Gelesene nicht verstehen können.
Die Kinder werden etwa drei Monate lang, bei individuellem Förderbedarf des jeweiligen Kindes auch länger, einmal wöchentlich 45 Minuten einzeln trainiert. Ziel ist es, solchen Kindern, denen zu Beginn des Leselernprozesses Unterstützung und Zuversicht fehlen, zu helfen und die Schülerinnen und Schüler soweit zu bringen, dass sie Texte selbst lesen und verstehen können. Die Lesetrainer hören beim Lesen zu, machen Mut, geben Tipps und erklären die Bedeutung des Gelesenen.
Darüber hinaus gibt es zwei ABC-Gruppen für Leseanfänger mit maximal vier Kindern: Hier werden Kinder alphabetisiert, die noch keine einzelne Wörter lesen können. Dabei gilt für alle Kinder: Fast nebenbei wird die Bücherhalle erkundet und gleichzeitig der Spaß am Lesen geweckt.
Begleitet und koordiniert wird das Projekt von einer Logopädin, die die Lesetrainer fachlich berät und selbst als Lesetrainerin aktiv ist. Mittlerweile engagieren sich in diesem Projekt 19 Ehrenamtliche. 2012 fanden 420 Lesetrainings mit über 650 Kindern statt.
Kontakt:
Bücherhalle Wilhelmsburg, Sabine von Eitzen, Vogelhüttendeich 45, 21107 Hamburg, 040/75 72 68, , www.buecherhallen.de/ehrenamt