Swing against Marschieren

Das Lied „Bei mir bist du schön“ von den Andrew Sisters zieht sich als roter Faden durch das Live-Hörbuch der Schüler und Schülerinnen der VS1 der Stadtteilschule Barmbek, Standort Emil-Krause-Gymnasium (EKGy), das als Kooperationsprojekt mit der Zinnschmelze entwickelt und durchgeführt wurde.

Autorin: Natascha Steier

Anfang bis Mitte des Jahres 2010 führte die Zinnschmelze eine Zukunftswerkstatt für Jugendliche in Barmbek durch. Die daraus entstandenen Ideen neben dem Schulalltag weiterzuführen gestaltete sich als schwierig. Im Rahmen der Ganztags­schule sind viele Aktive stark eingebunden. Zudem wohnen viele Schülerinnen und Schüler nicht im Stadtteil. Nach einer Feedbackrunde mit den beteiligten Lehrenden entwickelte die Zinnschmelze ein Modell­projekt für die Gestaltwoche des Emil-Krause-Gymnasiums im Sep­tember 2010. Motto der Gestalt­­woche war „Lernen lernen“. Die Schüler bekamen die Mög­lich­keit, als Gruppe zusammen zu finden und Lernmetho­den für die Oberstufe zu erproben. Von schulischer Seite stand in dieser Klasse das Lernziel „Methodenkompetenz im geschichtlichen Kontext“ im Fokus. In der Zinnschmelze sind künstlerische Auseinandersetzung und Eigentätigkeit der Teilnehmen­den sowie die kreative Präsentation von Ergebnissen im Leitbild verankert. Diese wollte das Zentrum auch in die Schul-koopera­tionen einbringen. Die unterschiedlichen Zielsetzungen wurden im Projekt gewinnbringend zusammengebracht.

Das Thema „Swing-Kultur im Nationalsozialismus“ wurde in den vorbereitenden Gesprächen zwischen der Zinnschmelze und dem Klassenlehrer ausgewählt. Das Themenfeld birgt viel­seitige Möglichkeiten: Historische Recherche sowie den Bezug zur gegenwärtigen Lebenswelt der Schüler und Schülerinnen, von denen viele in jeder freien Minute ihren MP3-Player ins Ohr klemmen: Musik war und ist Ausdruck und Identifikation.

Für den künstlerischen Part wurde Katrin McClean, Autorin und Produzentin von Live-Hörbüchern, engagiert. Unter ihrer Anleitung recherchierten die Teilnehmenden zu dem Thema. Anhand von Leitfragen schrieben sie innerhalb von nur drei Tagen ein Drehbuch, die Geschichte von „Erna & Emil“. So entstand innerhalb von nur einer Woche ein Live-Hörbuch, das zum Ende der Woche, nach einigen Stunden Probe auf der „richtigen“ Bühne und vor Publikum in der Zinnschmelze vorgeführt wurde. Es wurde getanzt und gesungen. Das Hörbuch wurde nach der Gestaltwoche ein weiteres Mal aufgeführt und die Teilnehmenden haben engagiert an einer Broschüre für die Bewerbung für den Bertini-Preis mitgewirkt. Eine „Hörinsel“ im Rahmen der Gedenkwoche 2011 in der Zinnschmelze bot die Möglichkeit, der Geschichte von „Emil & Erna“ zu lauschen.

Für dieses Jahr sind neue Schulkooperationen geplant. Mit den schulischen und außerschulischen Institutionen im Stadt­teil möchten wir langfristig und nachhaltig kulturelle Bildungs­angebote gestalten und bereichern.

Kontakt:
Zinnschmelze, Maurienstraße 19, 22305 Hamburg, 040/299 20 21, , www.zinnschmelze.de

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