Buchwerkstätten im Kinderbuchhaus

Seit gut fünf Jahren lädt das Kinderbuchhaus Schulklassen aller Schultypen und aus dem gesamten Hamburger Stadtgebiet in das Hamburger Kinderbuchhaus im Altonaer Museum.

Autorin: Dr. Dagmar Gausmann-Läpple

Im Kinderbuchhaus haben im vergangenen Jahr 1870 Schüler und Schülerinnen die Werkstätten rund um die Buchkultur für Kinder und Jugendliche besucht. Das Besondere an den Werkstätten ist vor allem, dass im Kinderbuchhaus Künstler mit Kindern arbeiten. Im besten Fall sogar Künstler, deren ­Bil­der für Bücher gerade im Haus gezeigt werden. Denn das Ham­bur­ger Kinderbuchhaus ist einer der wenigen Orte in Deut­sch­land, an dem Originalillustrationen aus Kinder- und Jugendbüchern dauerhaft ausgestellt werden.

Die Werkstätten dauern zwei, meistens drei Schulstunden. Einige Schulen buchen auch ein Paket an Werkstätten, das dann in eine Projektwoche der Schule integriert wird. So eine „Projektwoche Buch“ wird durch den Besuch im Hamburger Kinderbuchhaus erst lebendig, weil die Kinder in einem dafür gestalteten Umfeld – Ausstellung, Werkstatt und Museum – denen begegnen, die die Bücher machen. Außerdem können die Lehrer immer wieder beobachten, wie gut der Wechsel des Lernumfeldes, die Exkursion in unbekannte Räume und für viele Kinder in einen unbekannten Stadtteil Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit der Kinder fördert.

Kreatives Schreiben mit einer Autorin, Illustrieren mit einem Illustrator, Buchbinden gar mit der Obermeisterin der Hamburger Buchbinder, Philosophieren zu Bildern mit einer Kinderphilosophin, gutes und lautes Sprechen üben mit einer Theaterregisseurin – das Hamburger Kinderbuchhaus bietet interessierten Schulen erste Informationen zum Programm durch Folder, in denen das Basisangebot beschrieben wird. Auf der neuen Website werden darüber hinaus weitere Details zu den Werkstätten und Beispiele aus der Praxis geliefert. Zum Konzept gehört auch eine intensive Beratung der an­fragenden Lehrer und Lehrerinnen: Das Kinderbuchhaus schneidert jedes Ange­bote auf die Bedürfnisse der jeweiligen Schulklasse zu.

Das Begleitprogramm zur Ausstellung, das kreative Schrei­ben, das Philosophieren, das theatrale Sprechen, der Poetry Slam – das alles sind Angebote, die besonders dann glücklich machen und Neues in Bewegung setzen, wenn sie Zeit und Raum haben. Das Kinderbuch­haus wünscht sich deshalb für die neuen Hamburger Bildungsland­schaften flexible Schulen mit Freiheit in ihren Lehrplänen, neugierige Lehrer und Lehrer­innen, finanzielle Mittel für die außerschulische Arbeit, die auch für freischaffende Künstler ausreichend sind. Dann kann das Lernen in außerschulischen Welten so bereichernd sein, wie das Kinderbuchhaus es allen Kindern wünscht.

Das Hamburger Kinderbuchhaus wird vor allem gefördert durch die Stiftung Maritim Herman und Milena Ebel und die Stiftung Bijou Brigitte.

Kontakt:
Hamburger Kinderbuchhaus im Altonaer Museum, Heike Roegler, Museumstraße 23, 22765 Hamburg, 040/42 81 35 15 43, , www.kinderbuchhaus.de

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