Moby Dick – Auf zu neuen Ufern

Es wurde ziemlich laut als Werner Frömming von der Kulturbehörde Hamburg verkündete, dass der Stadtteilkulturpreis 2011 an den Bramfelder Kulturladen verliehen wurde. Das lag vor allem an den begeisterten Darstellerinnen und Darstellern des prämierten Projektes „Moby Dick – Auf zu neuen Ufern“. Auch fast ein Jahr nach der Inszenierung des Literaturklassikers im Stadtteil Bramfeld fanden sich viele der Schauspieler und Musiker ein, um an der Preisverleihung teilzunehmen. Sie enterten die Bühne und schmetterten „Tag für Tag weht an uns vorbei, dreh das Boot in den Wind“.

Autorin: Katja Jacobsen

Die Kraft, Begeisterung und den Schwung, den alle Teil­nehmer in der Inszenierung des Stückes am Bramfelder See an den Tag legten, um die große Produktion realisieren zu können, machte den Geist der Zusammenarbeit aus. Dreizehn Kooperationspartner – von der Schule bis zum Shantychor – arbeiteten ein dreiviertel Jahr an dem musikalischen Theater­stück. 120 Darsteller musizierten und spielten, versuchten Moby Dick zu fangen oder zu retten, ließen den Wal im See auftauchen und rangen mit Kapitän Ahab.

Um aus der Vorlage von Melville eine aktuelle, dem Stadt­teil und den Darstellern angemessene Version zu erarbeiten, forschten die Schüler nach historischem und zeitgenössischem Walfang. Der Shantychor, die Bramfelder Liedertafel und der Musikkorps der Freiwilligen Feuerwehr Bramfeld durchforste­ten das eigene Repertoire nach passenden Stücken und ent­wickelten neue Lieder. Die jugendlichen Hauptdarsteller setzten sich mit der interkulturellen Situation auf dem Walfängerschiff auseinander. Die Jugendfeuerwehr experimentierte, wie der Wal am besten seinen Wasserstrahl im See blasen lassen konnte. Zusätzlich wurden Kostüme genäht, eine Bühne getischlert, viel Essen gekocht, Zelte aufgebaut, Boote zu Wasser gelassen, Presse­texte und Newsletter geschrieben, Text geprobt und auf gutes Wetter gehofft – das sich dann pünktlich zu den Proben und Aufführungen am See auch einstellte.

Regie führte die Theaterpädagogin Ruth Zimmer, musikalischer Leiter war der Kulturpädagoge Marc­-André Klotz, das Gesamt­projekt wurde von Katja Jacobsen aus dem Brakula geleitet.

Kontakt:
Bramfelder Kulturladen e.V., Katja Jacobsen, Bramfelder Chaussee 265, 22177 Hamburg, 040/642 170-12, , www.brakula.de

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