Erlebte Geschichte und Jugendkultur

Das Hamburger Schulmuseum ist nicht nur ein Ort, an dem Schülerinnen und Schüler etwas über Erziehung und Bildung in Kaiser- und Nazizeit erfahren können, sondern auch ein Ort an dem Jugendkultur präsentiert und gelebt wird.

Autorin: Susanne Meuthien

Theater, Musik, Lesungen oder Ausstellungen verschiedenster Art finden im Schulmuseum in St. Pauli einen geeigneten Raum und professionelle Begleitung vor. Warum eine gelungene Schulaufführung nur der eigenen Schule und nicht auch gleich einem größeren jugendlichen Publikum präsentieren? Warum nicht ein besonderes Projekt an die Wände der schönen historischen Aula bringen? Das Museum ist technisch gut aufgestellt und bietet Unterstützung in allen organisatori­schen Fragen.

Das schlägt sich in den Veranstaltungen nieder, die im Schul­museum stattfinden. So gibt es z.B. im Oktober eine Lesung für 15- bis 17-jährige zum Thema Neonazis. Ein besonderes Ange­bot für Oberstufen und zehnte Klassen gibt es ab Juni: In einer Wanderausstellung werden 21 Berufe präsentiert, die Jugend­lichen mit künstlerischen Ambitionen bei der Berufswahl ­
hel­fen können.

Bei der Wanderausstellung „Kunst und Beruf“ handelt es sich um ein Projekt, das ehemalige Schülerinnen und Schüler aus Kunstkursen des Auguste Viktoria Gymnasiums Itzehoe hergestellt haben. Die Ausstellung wurde speziell für Ober­­stu­fen der Gymnasien, Gesamt- und Waldorfschulen konzipiert und kann die offizielle Berufsberatung unterstützen. Sie ist eine Synthese zwischen Kunstausstellung und Orientierungsshow der kreativ gestaltenden Berufe – mit Schwerpunkt auf der ange­wandten Kunst. Dabei werden das Schulfach Kunst als Ausgangspunkt, das Studium als Prägung und der Beruf in seiner Vielfalt der Möglichkeiten präsentiert. Die Bundes­agen­tur für Arbeit Hamburg ergänzt das Angebot mit Flyern und Infos zu entsprechenden Hochschulen und berufsbildenden Einrichtungen. Die Ausstellung ist vom 10. Juni bis zum 10. September zu sehen.

In der ständigen Ausstellung „Schule unterm Hakenkreuz“ wird Schule im Nationalsozialismus erfahrbar – mit originalen Gegenständen, Fotografien und Textdokumenten. Das Schul­museum bietet Führungen an, die ca. zweieinhalb Stunden dauern und in Absprache mit den Lehrenden verschiedene Schwerpunkte besonders hervorheben können – wie Milita­ris­mus, Rassismus, Prävention gegen rechtes Gedankengut.

Kontakt:
Hamburger Schulmuseum, Seilerstr. 42, 20359 Hamburg, 040/34 58 55, ­, www.hamburgerschulmuseum.de

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