Lohbrügge ist längst ein ethnisch und sozial vielfältiger Stadtteil. Im KIKU Kinderkulturhaus erleben Kinder Chancengleichheit.
Autorinnen: Kim Lina Janssen und Ortrud Schwirz

Mit seiner rasanten demographischen Entwicklung ist Lohbrügge der vielfältigste Stadtteil des Bezirks Bergedorf – und auch der einwohnerstärkste. Das traditionell eher unschöne Image „hässliche Seite Bergedorfs“, „Rentnerstadtteil“ bis hin zu „Brutstätte für Neonazis“ ist überholt: Neben den großzügigen Parklandschaften und Wanderwegen entlang der Bille und in den Boberger Dünen steht das moderne Lohbrügge für ethnische und soziale Vielfalt. Rund 46 Prozent der Bevölkerung haben Migrationsgeschichte. Wo einst vor allem ältere Menschen lebten, ziehen heute junge Familien aus aller Welt ein: Internationale Biografien treffen hier auf alteingesessene Strukturen. Das bietet Chancen genauso wie Herausforderungen.
Typisch Lohbrügge:
- immer mehr junge Familien mit internationaler Biografie
- der Lohbrügger Wochenmarkt
- Freizeit im Grünen
- vorbildliche Kooperationen
Das KIKU Kinderkulturhaus ist ein Haus der Bildung für Kinder und Jugendliche, denen nicht schon alle Türen offenstehen. Der Fokus liegt auf den Bereichen kultureller Bildung, kreativer Sprachbildung und Leseförderung. Als Modellstandort entwickelt das KIKU bundesweit beachtete Konzepte für Deutsch als Zweitsprache, die es in zahlreichen Fortbildungen transferiert. Gleichzeitig ist es ein Ort im Stadtteil für Kinder aus der unmittelbaren Nachbarschaft. Durch Kooperationen mit Kitas und Schulen wird allen Kindern – unabhängig vom sozioökonomischen Status der Eltern – Teilhabe an kulturellen Bildungsprozessen ermöglicht.

Koray und Turan – Stadtteil-Duo
Was gefällt den beiden besonders? „Das tolle Fußballteam, der VfL.“ In ihrem Stadtteil spielen sie Fußball, Schach, sie skaten und natürlich: Sie lesen. Seit der Vorschule besuchen sie den Leseclub des KIKU meist mehrmals pro Woche.
Foto: KUKU
Kernstück im offenen Bereich ist der Leseclub – ein Kooperationsprojekt mit der Stiftung Lesen und der Stiftung für Engagement in Bergedorf. Es werden Bücher gelesen, Geschichten erzählt, Literacy gefördert – für viele Kinder das Highlight der Woche. Auch der Umgang mit digitalen Medien wird erlernt. Besonders beliebt – und ganz analog: Kamishibai, das japanische Erzähltheater. Die Leseclubkinder haben das Unmögliche geschafft und gleich zwei Jahre in Folge im internationalen Geschichtenwettbewerb „Kamilala“ mit eigenen mehrsprachigen Geschichten gewonnen.
KONTAKT
KIKU Kinderkulturhaus · Lohbrügger Markt 5 · 21031 Hamburg · www.kiku-hh.de