Bodenständig und unkompliziert geht es rund um den KulturKlinker in Barmbek-Nord zu, weshalb Spielenachmittage manchmal kurzerhand zum Stadtteil-Event werden.
Autorin: Annika Wulf

Barmbek-Nord ist ein Stadtteil zwischen historischem Klinker-Charme und Moderne. Vom ehemaligen Arbeiter*innenviertel hat es sich zu einem lebendigen Kiez entwickelt, mit einer bunten Mischung an Studierenden, jungen Familien sowie alteingesessenen Bewohner*innen. Wo früher Fabriken standen, entstehen heute moderne Wohnquartiere, hippe Cafés und Restaurants. Attraktiv ist die hohe Anzahl an Grünflächen. Überall warten kleine Ruheoasen direkt vor der Haustür. Ein weiteres Plus ist die gute Anbindung des ÖPNV über den Barmbeker Bahnhof. Trotz der Gentrifizierung bleibt Barmbek-Nord „basch“. Die plattdeutsche Bezeichnung für Barmbeker*innen aus den 1930er- und 40er-Jahren bedeutet „derb, rüpelhaft“. Wir übersetzen es heute mit: sympathisch, bodenständig und unkompliziert.
Typisch Barmbek-Nord:
- ein Schnack auf dem Wochenmarkt
- das Kaufhaus Hertie am Bahnhof vermissen
- ein Feierabendgetränk am Wendebecken oder am Osterbekkanal trinken
- den Unterschied zwischen Barmbek-Nord und -Süd erklären
Etwas versteckt befindet sich der KulturKlinker. Entstanden ist das Stadtteilkulturzentrum 1980 durch eine Bürger*inneninitiative, die sich erst für eine Verkehrsberuhigung einsetzte und dann für einen Treffpunkt im Stadtteil. Bis heute bietet das Haus eine Anlaufstelle für Stadtteilbewohner*innen. Neben Kultur-, Bewegungs- und Bildungsangeboten bietet der KulturKlinker einen Raum der Möglichkeiten. Verschiedene Initiativen und Arbeitsgruppen sind hier zu Hause. Mitglieder und Interessierte bringen ihre Ideen ein und setzen sie ehrenamtlich mit dem Team um.

Marco M. – Hood-Experte
Ist in Barmbek-Nord geboren und aufgewachsen und seit 2006 Hausmeister im KulturKlinker: „Es verändert sich einiges, aber ich lebe und arbeite sehr gern in Barmbek-Nord. Es gibt viel Grün und einen guten ÖPNV. Einen anderen Stadtteil kann ich mir nicht vorstellen.“
Foto: fotoARTus
In Barmbek-Nord gibt es viele kleine Wohnungen, in denen Alleinstehende leben – Fluktuation und damit auch Anonymität sind hoch. Doch der Bedarf nach Gemeinschaft und Austausch ist da, wie der ehrenamtlich durchgeführte Spielenachmittag im KulturKlinker zeigt: Als es zwei Vereinsmitgliedern in der eigenen Wohnung zu eng für ihre Spielerunde wurde, fragten sie im KulturKlinker nach einem Raum. Was mit 17 Spielenden begann, hat sich zu einer monatlichen Veranstaltung mit bis zu 100 Erwachsenen entwickelt.
KONTAKT
KulturKlinker Barmbek
Lorichsstr. 28 A · 22307 Hamburg · www.kulturklinker-barmbek.de