Sechs Veranstaltungen und sechs Workshops an vier Tagen Anfang November 2024 – Tanz, Theater und Musik: Die Teilnehmenden nutzten auf dem KULTUR INKLUSIV Festival im Goldbekhaus die Gelegenheit, in Austausch miteinander zu treten, öffentlich sichtbarer zu werden und verschiedene künstlerische Ansätze zu erleben. Menschen mit und ohne Behinderung performten nicht nur gemeinsam, sondern gestalteten auch das Workshop-Programm.
Autor*innen: Suse Hartmann und Hannes Engl

Mit Camera Obscura wurde die künstlerische Arbeit mit Instrumenten erlebbar. Improtheater vom Theater Kassandra, ein Theaterworkshop mit der Minotauros Kompanie und zwei Tanz- bzw. Bewegungsworkshops mit der Tanzschule Die2 sowie den Crazyartists rundeten das Workshop-Programm ab. Den Veranstaltungs-Opener gab „Karaoke mit Herz“, das alle Singbegeisterten zusammenbrachte. Sehende und blinde Tango-Fans legten eine flotte Sohle aufs Parkett, nachdem die Modalitäten der Aufforderung geklärt waren. Camera Obscura und Line-Dance fanden ihr begeistertes Publikum und mit der tollen Performance der Minotauros Kompanie feierte das Festival ein gebührendes Finale.
Ein gemeinsames Ziel bringt Menschen mit und ohne unterschiedliche Beeinträchtigungen zusammen. Viele Profi- und Amateurkünstler*innen inklusiver Projekte verarbeiten ihre Erfahrungen kreativ, können und wollen sie auf verschiedene Weise ausdrücken. Die vielfältigen Eindrücke, die Begeisterung und die Begegnungen der Teilnehmenden verdichteten sich zu einer elementaren Forderung an gegenwärtige und zukünftige Kulturarbeit: Inklusion ist kein Spektakel, sie ist ein Grund- und Menschenrecht, ein jederzeit und überall gültiger Anspruch, der keine Ausnahmen kennt. Sie ist kein beliebig dazugesetztes Add-On, ein Krönchen, das wir aufsetzen und als „besondere“ Leistung beklatschen.
Das Organisationsteam aus Goldbekhaus, Sport und Inklusion Alsterdorf, Q 8 Winterhude-Uhlenhorst und Zusammenkultur Alsterdorf konnte an diesem verlängerten Wochenende eine öffentliche Plattform schaffen, die Modellcharakter für die Entwicklung der Stadtteilkultur hin zu mehr Teilhabe verspricht. Derart gestaltete Festival-Formate geben wichtige Anstöße, sie sind bedeutend in ihrer Funktion als Impulsgeber. Sie sind auch ein Lackmustest für bestehende Barrieren vor Ort: Sie lenken den Blick auf eine Vielzahl von kleinen Schritten, die man zukünftig gehen kann, um allen Besucher*innen und Teilnahmewilligen die Türen zu öffnen.
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