Der Idealist

Als Axel Hampe gesehen hat, dass das FUNDUS THEATER einen Bundesfreiwilligen zur Unterstützung der Bühnentechnik sucht, da hat er sofort angerufen. Einerseits, weil er nach vielen Jahren Kopfarbeit als Politikwissenschaftler etwas Handwerkliches machen wollte. Andererseits, weil er sich gesellschaftlich engagieren wollte und das FUNDUS THEATER kein normales Theater ist – sondern ein Kindertheater.
Autor: Klaus Irler
Foto: Klaus Irler
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„Kinder“, sagt Axel Hampe, „sind die Zukunft.“ Er weiß selber, dass das abgegriffen klingt, aber es ist nun mal so: „Ich sehe eine Notwendigkeit, mich zu engagieren in Anbetracht einer sich rasant verändernden Welt. Ich habe hier das Gefühl, mich sinnvoll in die Gesellschaft einzubringen. Das macht mich froh.“ Das FUNDUS THEATER ist ein außergewöhnliches Kinder­theater: Neben den Aufführungen von inhaltlich oft mutigen Stücken gibt es das „Forschungstheater“, und das heißt: Kinder entscheiden, was passiert und machen im Theater Erfahrungen, die sie anderswo nicht machen könnten.

Axel Hampe ist im FUNDUS THEATER zuständig für den Auf- und Abbau der Stücke und fährt auch mal das Licht für ein Stück. Er hört Texte bei den Proben ab und organisiert die Renovierung der Sanitäranlagen. Er fährt mit in die Schulen, wenn das Theater einen Außentermin hat. Er betreut die Künstler*innen. Er ist das, was man beim Film im erweiterten Sinne den Best Boy nennt: Der Typ, der sich kümmert, wenn der Fortgang einer Probe an einer neuen Rolle Klebeband hängt.

In seinem früheren Berufsleben war Axel Hampe selbständiger politischer Berater. Er hat für die Grünen gearbeitet und für eine Enquête-Kommission im schleswig-holsteinischen Landtag. Er hat eine Ausstellung für die Verbraucherzentrale organisiert und Texte lektoriert. Dann ist er Vater geworden und hat während seiner Elternzeit gemerkt: Der Politikbetrieb mit seinen Launen und Beziehungsgeflechten ist nichts für ihn.

Beim FUNDUS THEATER „habe ich mich vom ersten Tag an sehr respektvoll aufgenommen gefühlt“, sagt er. Demokratie, Solidarität, Zusammenhalt, die Dinge, die ihn auch als Politikwissenschaftler beschäftigt haben, sieht er als Errungenschaften, die geschützt werden müssen. „Nichts ist mehr selbstverständlich“, sagt er. „Man muss etwas dafür tun.“

Im FUNDUS THEATER macht er nun „etwas für Menschen, die erst erwachsen werden müssen“. „Ich überlege, zu verlängern“, sagt er lächelnd.

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