Welche Vorteile es hat, wenn in einem Stadtteil Gegensätze herrschen, zeigt der B*Treff Altona-Nord. Hier spielen zum Beispiel Schulkinder und demenzkranke Senior*innen gemeinsam Theater.
Autor: Vincent Delius
Altona-Nord ist ein Stadtteil in Bewegung: Der Verkehr rollt über große Straßen, die die verschiedenen Wohngebiete voneinander trennen. Um den S-Bahnhof Holstenstraße wuselt es geschäftig. Überall ist Baustelle. Die Bewohner*innen eilen von Ort zu Ort, ein Zentrum im engeren Sinne gibt es nicht. Auf den ersten Blick ist hier „Rushhour“ und wenig Ruhe. Nimmt man sich aber die Zeit, bleibt stehen und sieht genauer hin, finden sich jenseits der breiten Straßenzüge idyllische Grünflächen und Kleinode. Orte des Ankommens und Dableibens. So wird der PON (Platz ohne Namen, alias Glücksburger Platz) an der Grenze zu Eimsbüttel seit über zehn Jahren von einer Bürgerinitiative bespielt und hat sich zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Hier zeigt sich exemplarisch, was Altona-Nord ausmacht: Die Vielfalt seiner Bewohner*innen, die mit viel Engagement ihren Stadtteil immer wieder neu gestalten. Christian Hornung hat einem Teil von ihnen in seinem Dokumentarfilm „Das Schräge Herz“ ein Denkmal gesetzt.
Typisch Altona-Nord:
- Straßenlärm und Vogelgezwitscher
- grauer Beton und grüne Parks
- schräger Charme und sympathisches Nörgeln
- Holsten-Staub und Neue Mitte
Der B*Treff Altona-Nord versteht sich als Raum der Möglichkeiten für alle Menschen im Viertel, Junge und Alte, Zugezogene und Alteingesessene. Die Menschen treffen sich zu Kursen, bei Veranstaltungen wie Konzerten, Kindertheater, dem Stadtteilforum oder auf dem Flohmarkt. Viele Stadtteilprojekte entstehen in Kooperation mit Einrichtungen des Sozialraums Altona-Nord und der Grundschule Arnkielstraße.
Birgit Kuntz – Quartiersfachkraft
Ist seit mehr als 20 Jahren die treue Seele des B*Treff. Sie arbeitet im Büro, betreut Veranstaltungen und den jährlichen Flohmarkt. „Ich bin Fan von Altona-Nord wegen des besten Kulturangebots der Stadt, der kulturellen Vielfalt, der kurzen Wege, der super Anbindung und weil man immer Menschen trifft, die man kennt und mag.“ Foto: Xenia Bluhm
Ein besonderes Projekt ist hier seit mehr als zehn Jahren das Theaterprojekt „Lebenslust für Jung und Alt“. Hier begegnen sich Schulkinder und demenzkranke Senior*innen aus dem nachbarschaftlichen Pflegeheim. Ein Jahr lang proben sie gemeinsam ein Theaterstück, das im Anschluss im B*Treff aufgeführt wird.
KONTAKT
B*Treff Altona-Nord
Gefionstraße 3 · 22769 Hamburg · btreff.altonanord.de