Nachhaltigkeit ist eines der wichtigsten Themen unserer Zeit und unserer Zukunft. Auch wenn „Nachhaltigkeit“ heute oft als Buzzword genutzt wird, ist sie mehr als nur ein Modewort: Um eine lebenswerte Zukunft für uns alle zu gewährleisten, müssen wir jetzt beginnen, uns entsprechend zu verhalten, aufzustellen und zu vernetzen.
Autorin: Fiona Schuller
Soziokulturelle Zentren spielen bei dieser Transformation eine besondere Rolle: Zum einen sind sie selbst Orte, die nachhaltig ausgerichtet sein können, zum anderen sind sie Räume, in denen sich Menschen begegnen, austauschen, beteiligen und mit gesellschaftsrelevanten Themen in Berührung kommen. Hier entsteht und entfaltet sich Engagement. Soziokulturelle Zentren können deshalb selber Orte der Transformation sein: Sie gestalten diese aktiv mit, gehen als Vorbild voran und machen nachhaltiges Handeln greif- und sichtbar.
Rundreise zum Kennenlernen der Stadtteilkultur
Das konnte ich auch während meiner sommerlichen Rundreise erleben. Meine Kollegin Verena Reygers und ich haben einige STADTKULTUR-Mitglieder vor Ort besucht und konnten so Stadtteile, Häuser und die Menschen dahinter besser kennenlernen. Unterwegs waren wir zum Beispiel in Bramfeld, Schnelsen, Jenfeld, Bergedorf und St. Georg – im Sinne umweltverträglicher Mobilität selbstverständlich mit dem ÖPNV und dem Fahrrad.

In verschiedenen Gesprächen wurde dabei deutlich, dass es bereits viele tolle Nachhaltigkeits-Projekte und reichlich Motivation in der Hamburger Soziokultur gibt. Trotzdem kann die Breite des Themas überfordernd sein und die zur Verfügung stehenden Ressourcen sind oft knapp. Vielfach besteht auch der Wunsch, Nachhaltigkeit in den Organisationen strategischer zu verankern.
Ökologische Standards für die Soziokultur
Nachhaltigkeit steckt in allen Bereichen der soziokulturellen Arbeit – von Energienutzung, Mülltrennung, über die Auseinandersetzung mit Inklusion, Diversität und Awareness bis hin zur Gestaltung des Veranstaltungsprogramms und des Begreifens des eigenen Hauses als Lernort für nachhaltige Entwicklung.
Aber wo und wie fängt man am besten an, Nachhaltigkeit im eigenen Haus zu etablieren? Und wie stellt man Sichtbarkeit her für das, was man bereits umsetzt? Die „Ökologischen Standards für die Soziokultur“ vom Bundesverband für Soziokultur bieten hier Orientierung und konkrete Maßnahmen, um ökologische Nachhaltigkeit in den eigenen Organisationsstrukturen zu integrieren.
Die „Ökologischen Standards für die Soziokultur“ wurden Anfang Juli 2025 veröffentlicht und bilden eine Praxishilfe für ressourcenschonendes Handeln in der Soziokultur. Entwickelt wurden sie in Zusammenarbeit mit zwölf soziokulturellen Einrichtungen aus ganz Deutschland – u.a. mit der Hamburger Honigfabrik. Entstanden ist ein individuell anpassbarer Maßnahmenkatalog im Checklisten-Format: ein leicht zu handhabendes Excel-Tool, das Einrichtungen hilft, sich selbst zu evaluieren, betriebsökologische Maßnahmen strukturiert anzugehen und das Handeln in diesem Bereich sichtbar zu machen.
Auf Hamburg übertragen: die ÖkoStaS

Basierend darauf ist das Projekt „Ökologische Standards für die Hamburger Stadtteilkultur“ – kurz: ÖkoStaS – entstanden. Wir wollen uns als Hamburger Stadtteilkultur gemeinsam auf den Weg machen, die Standards umzusetzen und uns so ökologisch nachhaltiger aufzustellen. Zudem wollen wir Synergien schaffen – durch Austausch, durch das Mit- und Voneinanderlernen sowie durch das Teilen von Wissen. In meiner Rolle als Referentin für Nachhaltigkeit werde ich die Teilnehmenden gezielt bei der Umsetzung unterstützen – z.B. mit Workshops und Beratung. In regelmäßigen Austauschrunden werden wir uns Schwerpunktthemen widmen und unsere Erfahrungen teilen.
Beim Kick-off Ende September 2025 hat sich eine erste Pilotgruppe von fünf Stadtteilkultureinrichtungen – das HausDrei, die Zinnschmelze, das LOLA Kulturzentrum, der Kultur Palast Hamburg und die Bücherhallen – zusammengefunden. Nach der Entscheidung zur Umsetzung der ökologischen Standards und einer Bestandsaufnahme werden in nächsten Treffen die einzelnen Themenbereiche der Ökologischen Standards gemeinsam durchgegangen. Die Standards werden natürlich auch in der Geschäftsstelle von STADTKULTUR HAMBURG umgesetzt.
Mehr Infos und Mitwirkungsmöglichkeiten
Wer als Mitglied des Dachverbandes STADTKULTUR HAMBURG Interesse an mehr Informationen, Fragen oder Anliegen im Bereich Nachhaltigkeit hat, kann sich an Fiona Schuller als STADTKULTUR-Referentin für Nachhaltigkeit wenden:
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