BOOTsWagen & Osterbrooklyn

„BOOTsWagen&Osterbrooklyn“ ist mehr als eine Konzertreihe: Sie ist ein quicklebendiges Stück Stadtteilkultur, ein Ort der Begegnung und eine Entdeckungsreise, die seit April wieder Woche für Woche neu erlebt werden kann. Und 2025 Träger*in des Publikumspreises der Stadtteilkultur.

Autor: Stefan Malzkorn

Konzerte direkt am Wasser, Foto: BOOT e.V. Hamburg

Hamburg-Hamm Süd und der Osterbrook – wo ist das eigentlich? Die Fläche des BOOT e.V. liegt an einem zentralen Ort der Stadt, der aber lange nicht gesehen wurde: direkt an der Unteren Bille am Wasser – keine 15 Fahrradminuten vom Hauptbahnhof entfernt.

Seit 2017 wächst hier ein Kulturprojekt, das Musik, Wasser und Gemeinschaft verbindet. Wo anderswo Eintrittskartenpreise über Kulturteilhabe entscheiden, hält das BOOT mit seinen niedrigschwelligen Konzerten die Türen weit offen: Open Air, eintrittsfrei und mitten in der Nachbarschaft – für Familien mit Kindern, für Musikfans mit kleinem und keinem Budget und für alle, die einfach Live-Musik erleben wollen.

Auf der Bühne standen bereits Größen wie Jan Plewka, Bernd Begemann, Dirk Darmstaedter, Frank Spilker und Rolf Zuckowski. Ob „alte Hasen“ oder Newcomer, von Indie bis Punk, von Singer-Songwriter bis Klassik: „Alles geht“ bei „BOOTsWagen&Osterbrooklyn“. Dabei folgt das Booking einer klugen Dramaturgie: ein Konzert pro Woche, immer von 18 bis 20 Uhr, angepasst an den Stadtteil und die Lage mitten im Wohngebiet.

Getragen und organisiert wird die Konzertreihe von der Nachbarschaft: Fast alle der über 80 Mitglieder des BOOT e.V. leben im Osterbrook. 2024 veranstalteten sie zwischen Mai und Oktober beim längsten Open-Air-Festival Hamburgs 31 Konzerte, und das abschließende Osterbrooklyn-Festival zog noch einmal 1250 Besucher*innen an. Das sind Zahlen, die zeigen: Die Menschen wollen diesen Ort – und auch die Musiker*innen. Denn längst melden sie sich von selbst, um dabei zu sein. Und: Die Qualität überzeugt. 2025 wird die Konzertreihe zum dritten Mal vom Hamburger Musikstadtfonds gefördert.

Mittlerweile versteht sich das BOOT als „Schweizer Taschen­messer“ der Stadtteilkultur – flexibel und offen für Neues. Neben Konzerten gibt es Kanutouren in das Billerevier, ein Zeltcafé und Liegestühle zum Entspannen. Begegnungen entstehen hier organisch, Kultur wird nicht konsumiert, sondern gelebt – als Teil einer „Graswurzel-Stadtentwicklung“.

Die Perspektive ist langfristig: Der aktuelle Pachtvertrag mit der Stadt endet Ende 2025, doch die Arbeit wird weitergehen – der Verein verhandelt bereits über eine Verlängerung um zehn weitere Jahre.

KONTAKT
BOOT e.V. Hamburg, gemeinnützig
Steinbeker Strasse 14 · 20357 Hamburg
· www.boot-in-hamburg.de

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