Poetic Recording des 21. Ratschlags

Nils Kumar, BFD-Freiwilliger bei STADTKULTUR HAMBURG, Literat und Poetry-Slammer, hat ein persönliches Poetic Recording des 21. Hamburger Ratschlags Stadtteilkultur erstellt und für die Dokumentation des Ratschlags zur Verfügung gestellt.

ON/OFF,
Produktiv in der Krise, war eine Devise,
es wurde viel ausprobiert, neue Formate und Projekte kreiert
und es wurde ausgetestet.
Die Digitalität auf vielfältige Weise nutzen,
neben Livestreams und Onlinekursen wurde jedoch
schnell bemerkt,
„da fehlt etwas“, der persönliche Kontakt.

Plötzlich OFF

Die Stimmungsdaten zeigen,
viele sehen die Krise auch als Chance,
aber auch als große Verantwortung.
Kurse sollen möglichst weitergehen,
aber wie genau soll das denn laufen?
Die Hygienekonzepte stehen und standen,
Online ersetzt nun wirklich nicht den persönlichen Kontakt,
doch auch diese Projekte geben Selbstwirksamkeit gegen die Ohnmacht.

Verantwortung gegenüber Künstler*innen, Kursleiter*innen,
dass die Gäste sich auch wieder auf den Mehrwert der
Offlinekultur besinnen.
Denn Austausch und Inspiration, gehen persönlich doch viel besser.
Jetzt braucht es weiterhin Kreativität und Durchhaltevermögen,
Monetisierung neuer Formate,
ob auf den Straßen
oder im Digitalen,
in den Hinterhöfen und den Plätzen,
uns weiter miteinander vernetzen.

ON

Es gab einen digitalen Weitsprung, mit Clouds, Workspaces
und Zoom.
Doch auch analog wollten wir nicht ruhn.
In Wilhelmsburg gab es Hofkonzerte, ein fahrender Bus mit Musik stand
für unsere Werte.
In Hamburg-Nord fuhr ein Fahrrad herum
und brachte analog,
die Möglichkeit Geschichten zu schreiben,
ohne Bewertung und ohne Zäsur,
für die angeschlagene Kulturseele,
eine gute Wohlfühlkur.

Die Wortwolke zeigt viele Farben,
alle hatten was zu sagen,
Musik und Gemeinsam stechen hervor.
Und wieder, es fehlt doch was,
das Durchatmen,
der Glanz, den Kultur in unseren Alltag bringt.

Den Stadtteil immer im ganzheitlichen Blick,
der Netzwerkknoten in der Mitte,
werden für mehr Anforderungen auch mehr
Kapazitäten gebraucht?

Die Menschen aktivieren,
– nicht nur konsumieren –
selber auch aktiv zu werden.

Der Kultursenator hat die Situation erkannt,
doch zurzeit geht nur „auf Sicht fahren“,
sollte man dazu noch sagen.
Die Stadtteilkultur sollte unter Schulen und Kirchen eingeordnet werden,
einen anderen Stellenwert als Fitnessstudios haben.
Die Stadtteilkultur ist auch ein Experimentier- und Innovationsfeld,
bietet für jeden etwas, mal mit Eintritt, aber was wichtiger ist, auch für wenig
oder gar kein Geld.

Kraft aus den persönlichen Begegnungen ziehen,
neue Wege ausprobieren und gehen.

Frank Tentler spricht von Erfahrungen schaffen,
ob mit Websites, Apps oder mit anderen Sachen,
Ausprobieren geht über Studieren,
eigene Netzwerke und Kooperationen kreieren.

Als Schlusswort möchte ich den Satz von Herrn Dr. Brosda sagen,
„neue Wege entstehen beim Gehen“.

Der zweite Tag beginnt mit neuen Ideen für die Arbeitswelt,
im Homeoffice und mobil.
Neue Techniken ausprobieren,
zum Erfolg diese im Team diskutieren.
Als Geschäftsführer*in mit gutem Beispiel vorangehen,
vormachen,
denn nur mit der Anschaffung von Technik wird der Wandel nicht geschehen.

Tipps für digitale Formate,
aus Reutlingen zugeschaltet
und diese Session gestalten,
Frau Unterberg.
Auch für sie kann Digitales nicht
die Präsenz ersetzen.
Digital und Analog gehören zusammen,
aber man muss nicht immer groß denken,
auch die kleinen Ideen können viel Freude
und Bereicherung schenken.
Online-Veranstaltungen können auch nach Corona gut fürs Netzwerken sein,
es braucht nur einen klaren roten Faden,
mehr Gestik um das Gesagte rüberzubringen,
und etwas Spielerisches ist auch nicht verkehrt,
außerdem direkt in die Kamera sprechen,
ein Haken,
das wäre geklärt.

Über Livestreams geht es in der nächsten Session,
dafür die Uploadrate nicht vergessen. Hier musst du sehen, ob das die okay ist
Die Videos für die Zielgruppe anpassen,
rechtzeitig auf Headsets und Webcams setzen,
die waren nämlich schnell ausverkauft,
mit HipHop-Akadamie, Livestream-Konzerten und dem Drag-Queen-Stream
ging es virtuell hinaus.
Für die Künstler*innen waren die Streams gedacht,
denn monetär hat es nicht viel gebracht,
doch so konnte man auch international etwas stattfinden lassen,
und so wurde das Digital Fusion Battle vom Kultur Palast und Kampnagel geschaffen.

In der Bundesfreiwilligendienst-Session
geht es dann um Projekte,
die von Freiwilligen mit unterstützt wurden.
Es musste abgesagt, umgeplant und Neues erfunden werden,
damit die altonale, Kids Welcome, das Goldbekhaus und viele mehr
auch weiterhin für die Menschen erlebbar blieben und auch bleiben.
Als kleines Projekt für STADTKULTUR, werde ich diesen Text hier schreiben.
Mit Projekten wie KulturFutter, Lerntüten packen und Filme drehen
konnten wir ein bisschen auf das Geschehen
Einfluss nehmen
und so die Situation etwas ins Positivere drehen.

Jetzt geht es mit Cornelius Gesing,
in einen kleinen Exkurs,
zu der rechten Einflussnahme im Netz.
Diese schmieden systematisch ihre Bubbles
mit ihren Gedanken,
und sind nicht mehr so ganz leicht zu identifizieren,
– mit vermeintlich harmlosen – Videos und Bildern versuchen sie zu manipulieren.
Doch die gesellschaftliche Mehrheit kann mit ihrer Stimme dagegenhalten
so kann auch die Stadtteilkultur Digitales gestalten.
Mit Gegenposts und Quellenangaben
kann man den Rechten das Wasser abgraben.

Am dritten Tag beginnt der Start
mit kollaborativer Theater- und Musikersoftware
von digital-stage,
beim Hackathon entwickelt
für das gemeinsame Proben.

Als Tester kann man sich gerne anmelden,
für unsere Musik- und Theaterhelden.

Monetarisierung digitaler Formate,
im Digitalen Geld verdienen,
Zielgruppe definieren
und Formate nach seinen Ansprüchen kreieren.
Der eigene Onlineshop,
die digitale Abendkasse,
das fänden viele vielleicht Klasse.
Fundraising digital denken,
um Analoges zu lenken.

Podcasts

Bezeichnet eine Reihe,
und ist mehr als nur die Unterhaltung von Zweien.
Kreativ mit An- und Abmoderation, Interviews
und Umweltton,
kann man mit Erwachsenen und Kindern
in der MOTTE mit Moritz Piehler und Florian Jacobsen
einfach mal ausprobieren,
oder sie einkaufen
und den eigenen Podcast kreieren.

Kollaborative Officesoftware
für das Arbeiten steht nun im Vordergrund.
Google Workspace und Microsoft 365
machen dieses rund.
Mit Cloud, Adressverwaltung, Kalender und Video-Konferenzen
kann man die An- und Abfahrt schwänzen,
über Stifter-helfen auch kostengünstig für NPOs,
und so geht es dann für alle auch von zu Hause los.

Der „vierte Ort“, vorgestellt von Mechthild Eickhoff,
Open Air, digital
und dezentral.
Neue Formate ausprobieren,
Schnittstellen entwickeln ,
doch Kontakt ist für die Kultur
essenziel.
Fragen stellen und beantworten,
dann gelingt Kultur an vielen Orten,
einfach weit denken.

Mit QR-Codes, die Kultur ins Digitale bringen,
das sollte in Othmarschen gelingen.
An 15 Stationen kann man nun durch Scannen,
mehr über Geschichte, Architektur und Hintergrund
des Stadtteils erfahren, denn das ist was die QR-Codes nennen.

Das HoFaLab, ist das neue
Forschungslabor in Wilhelmsburg.
Künstlerisch und gemeinschaftlich wird hier geschafft,
gestaltet und 3D-gedruckt,
mal sehen, was der so ausspuckt.
In Workshops und in den gebildeten Gruppen
sind auch Besucher herzlich willkommen,
durch Empowerment haben alle gewonnen.

Spielewelten in VR,
klingt vielleicht erst mal schwer?
Ist aber eine neue Möglichkeit der Narration
und hat im Fundus Theater seine Station.
Dort kann man im Sandkasten Spielewelten kreieren
und diese dann in VR erleben und ausprobieren.

Damengedeck 2.0
„die Zukunft ist weiblich“.
Unter diesem Motto
berichteten Renterinnen aus Köln
aus ihrem Leben und ließen
Zuschauer*innen daran teilhaben.
Auch online stets ausverkauft,
gab‘s auch ein handgefertigtes Päckchen,
welches durch den Abend führte,
nach Haus.
Gelungenes Format,
informativ, interessant,
spannend,
wir waren gebannt.

Pavillon Prison Break
Durch Gaming die Menschen erreichen,
niedrigschwellig,
mit großem Potential für die Soziokultur.
Mit 13 Leveln von verschiedenen Gruppen vereint,
wurde ein Science-Fiction-Game
über die Geschichte des Gerichtsgefängnisses Hannover designt.
In den App-Stores kostenlos erhältlich, unter dem Namen
Pavillion Prison Break
kann beim Spielen vielleicht sein eigenes Gamingpotenzial erahnen.

MomentMal! hieß es bei der letzten Ratschlag-Session,
mobile Geschichtsschreibung in Hamburg-Nord,
schuf mit Schreibmaschinen draußen einen offenen Ort,
um als Passant*innen auf Schreibmaschinen das was sie bewegt
nieder zu schreiben,
dieses sollte dann sechs Künstler*innen zu unterschiedlichen Interpretationen verleiten.

Das war der Ratschlag Stadtteilkultur 2020,
Informativ, digital, doch hätten wir die Wahl gehabt,
hätten wir euch gerne live erlebt und gesehen,
drücken wir die Daumen, dass es bald wieder wird geschehen.

Vielen Dank und viele Grüße!
Ihr seid die gesellschaftliche Blüte,
das KulturFutter für die Seele
und ein Umfeld, was wir gerne wählen.

Nils Kumar
Nils Kumar

ist Bundesfreiwilliger bei STADTKULTUR HAMBURG und moderierte auf dem Ratschlag den Austausch zum BFD.

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