Die Masse macht’s

Beim CROWDFUNDING werden über Internetplattformen wie Nordstarter oder startnext.de Privatpersonen aufgefordert, ein Projekt mit einer Spende zu unterstützen. Über diese Finanzierungsform wurde auch das Konzertprojekt Mixtaste, das im Frühjahr 2012 stattfand, mit 1500 Euro teilfinanziert. Das stadtkultur magazin hat Elisa Budian, die das Projekt innerhalb ihres Freiwilligen Sozialen Jahres Kultur mitorganisiert hat, zu Vorgehen und Erfolgsfaktoren bei ihrem Crowdfunding befragt.

skm: Wie habt ihr für das Crowdfunding eures Projektes geworben?
Elisa Budian: Wir haben den Link zu unserem Projekt an alle unsere Bekannten und über die Verteiler unserer Einsatzstellen geschickt, immer mit der Bitte um Weiterleitung. Somit wurde die Bekanntheit unseres Projekts viral verbreitet. Einer der besonderen Vorteile des Crowdfundings ist, dass es über das Internet abläuft. Die Hürden einen Link in einer Email anzuklicken, sind nicht sehr hoch. Sobald man dann dem Link gefolgt ist, sieht man quasi auf einen Blick, um was es in dem Projekt geht und wird motiviert, das Projekt zu unterstützen.
Zudem darf man natürlich keine Hemmungen haben, in jedem Gespräch Werbung für das Crowdfunding zu machen.

skm: Wer hat euch durch das Crowdfunding finanziell unterstützt?
EB : Zuerst waren es unsere Verwandten und Freunde, die das Projekt für eine gute Sache hielten. Besonders die Likes, die man am Anfang braucht, um überhaupt die Finanzierungsphase zu erreichen, kamen von direkten Bekannten von uns. Gegen Ende bekamen wir dann aber auch Unterstützung von Menschen, die uns völlig unbekannt waren.

skm: Was waren eure Erfolgsfaktoren?
EB: Am allerwichtigsten ist meiner Meinung nach das kurze Video, das direkt auf der ersten Seite des Projekts erscheint und über das Projekt und seine Ziele informiert. Kreative Dankeschöns, die die Menschen zum Schmunzeln bringen, sind auch hilfreich, um zum Unterstützen zu ermutigen. Oft ist es gar nicht so relevant, ob das Dankeschön für die Unterstützer einen reellen Wert hat, sondern dass es eine witzige Idee ist. Bei uns haben die Spender z. B. für 10 Euro ein Foto mit den Musikern, für 30 Euro eine Kassette mit Autogramm oder für 120 Euro einen Nachmittagskaffee mit Konzertrückblick bekommen. Bei einem anderen Projekt gab es z. B. bei einer Spende von 5 Euro als Dankeschön gutes Karma.

skm: Könnte man so auch größere Summen akquirieren?
EB : Das Crowdfunding-Projekt der Hamburger Symphoniker für eine DVD-Aufzeichnung hat auf nordstarter.org z. B. erfolgreich 23.130 Euro eingeworben. Bei größeren Projekten ist auch ein größerer Werbeaufwand für potentielle Spender möglich.

TEILEN MIT: