Investitionen in die Zukunft

Mehr Mittel für die Hamburger Stadtteilkultur: Der vom Senat vorgelegte Haushaltsplanentwurf für den Doppelhaushalt 2017/2018 sieht eine Erhöhung der Rahmenzuweisung Stadtteilkultur von 400.000 Euro in 2017 und um weitere 400.000 Euro in 2018 sowie eine Indexierung der Rahmenzuweisung in Höhe von 1,5 Prozent des jeweiligen Vorjahres ab 2019 vor. Weitere einmalige Mittel in Höhe von insgesamt 700.000 Euro aus dem Hamburger Integrationsfonds kommen hinzu. Mit beiden Maßnahmen ist ausdrücklich eine hohe Anerkennung der wertvollen Arbeit der Stadtteilkultur verbunden. Eine Entwarnung kann es jedoch trotz des Mittelzuwachses nicht geben.

Autorin: Corinne Eichner

Mit den Stimmen sämtlicher Abgeordneter hat die Hamburgische Bürgerschaft einem Antrag der Regierungsfraktionen zugestimmt, mit dem die Institutionen der Stadtteilkultur und der Kinder- und Jugendkultur aus dem neu geschaffenen Integrationsfonds der Bürgerschaft gestärkt und Projekte gefördert werden sollen, die speziell im Bereich der Integration Geflüchteter wirken. 400.000 Euro aus dem Fonds werden über die Bezirke vergeben, weitere 300.000 für stadtweite Projekte durch Juryvergabe ausgeschüttet.

STADTKULTUR HAMBURG freut sich über diese wegweisende Entscheidung für das Zusammenleben in der internationalen Stadtgesellschaft in Hamburg und die allseitige große Anerkennung der stadtteilkulturellen Arbeit, die sich in diesem Votum ausdrückt. Der Dachverband wird die Verwaltung der Mittel für stadtweite Projekte, die Abwicklung und Betreuung des Prozesses übernehmen. Die Abläufe werden aktuell geplant. Interessierte können sich auf der Webseite des Verbandes und über den Newsletter über den Start informieren. Die Ausschreibung startet voraussichtlich Ende des ersten Quartals 2017.

Zuvor hatte bereits eine Initiative von Hamburger Stiftungen, Unternehmen und Privatpersonen mit dem Fonds „Freiräume!“ die Stadtteilkultur in ihrer Arbeit für den Zusammenhalt unterstützt – und plant, dies auch weiter zu tun.

Trotz all dieser erfreulichen Entwicklungen bleibt die Lage der Stadtteilkultur weiter ausgesprochen prekär. Der Deutsche Kulturrat hatte deshalb die Hamburger Stadtteilkultur unlängst auf die Liste der bedrohten Kultureinrichtungen gesetzt. STADTKULTUR HAMBURG hatte eine Erhöhung der Rahmenzuweisung um 3,9 Millionen Euro gefordert, um die Basis der Stadtteilkultur stabil und arbeitsfähig zu erhalten. Die Mittel aus dem Integrationsfonds können als Förderung dauerhaft trag-fähiger, nachhaltiger Strukturen nur funktionieren, wenn die Basis der Stadtteilkultureinrichtungen wirtschaftlich stabilisiert wird.

Die Stärkung der Stadtteilkultur muss aus diesem Grund als eine wichtige Investition in die Zukunftsfähigkeit einer weltoffenen, internationalen Stadt und deren Lebensqualität künftig so realisiert werden, dass die Potenziale der Stadtteilkultur bewahrt und erweitert werden können – für alle in Hamburg lebenden Menschen und ihre Besucher.

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