St. Pauli: Alles neu, alles gut?

„St. Pauli selber machen!“ – das neue Projekt des Arbeitsbereiches „Stadtteilarbeit und Stadtteilpolitik“ der GWA ST. PAULI stellt sich vor. Mit dem Format einer „Öffentlichen Gestaltungsberatung“ sollen Alltagsprobleme der Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils erforscht und unkonventionell gelöst werden.

Autorin: Janne Kempe

St. Pauli unterliegt einem rasanten Wandel. Viele neue Gebäude sind geplant, alte Gebäude werden neu gemacht oder abgerissen, damit etwas Neues entsteht. Straßen, Plätze, Parks und Hinterhöfe erhalten ein anderes Gesicht. Keine Stadt ohne Veränderungen. Aber für wen bringen diese Verände rungen welchen Vorteil? Die Entscheidungen über die Gestalt und die Zukunft des Stadtteils werden nur selten von den Menschen getroffen, die in St. Pauli leben. Meistens verhandeln Politik, Verwaltung und Investoren, was als nächstes geschieht.

Neue Deckengestaltung des SAILORS INN in den Interimsräumlichkeiten, die im Rahmen der „Öffentlichen Gestaltungsberatung“ entwickelt wurde, Grafiken: Nils Reinke-Dieker, Markus Schwarz

Mit dem Projekt „St. Pauli selber machen!“ startet die GWA St. Pauli zusammen mit ihren Kooperationspartnern – der HFBK, der HAW, der HCU und Mieter helfen Mietern e.V. – das Experiment einer anderen Art der Stadtentwicklung. Die Bewohnerinnen und Bewohner werden darin unterstützt, eigene Ideen zu entwickeln, selber zu planen, Wünsche auszudrücken und ihre Interessen durch zusetzen.

Ein Projektbaustein von „St.Pauli selber machen!“ ist die „Öffentliche Gestaltungsberatung“, die von Professor Jesko Fezer vom Studio Experimentelles Design der HFBK durchgeführt wird. Ausgenommen der Semesterferien wird jeden Mittwoch von 17:00 bis 18:00 Uhr im Kölibri Unterstützung bei der Erforschung und Lösung von Alltagsproblemen der Bewohnerinnen und Bewohner angeboten.

Der Anspruch der Gestaltungsberatung ist, in städtische Prozesse zu intervenieren, Betroffene zu Initiative und Handlung anzuregen sowie soziale und gestalterische Fragestellungen aufzuwerfen und zu bearbeiten. Hier bei wird auch das erweiterte Potenzial von Design und damit seine gesellschaftliche Rolle und (stadt-)politische Bedeutung neu erforscht. Dabei geht die Öffentliche Gestaltungsberatung davon aus, dass fast Jeder von Design betroffen ist. Alles ist irgendwie designt. Soziale Beziehungen, die Menschen in ihnen ebenso, wie auch die unzähligen Dinge, die sie und ihre Beziehungen ausstatten und bezeichnen. Wenn also alles designt wird, dann gibt es doch auch endlos Möglich keiten, etwas zu ändern. Die Öffentliche Gestaltungsberatung fragt nach, was geändert werden soll und leistet konkrete Unterstützung. Das Projekt „St. Pauli selber machen!“ wird vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gefördert.

MITTWOCHS, 17:00 – 18:00 UHR
Öffentliche Gestaltungsberatung
Vom Studio Experimentelles Design der HFBK, kostenlos
Kölibri, Hein-Köllisch-Platz 11 + 12

Kontakt:
GWA St. Pauli e.V., Hein-Köllisch-Platz 11 + 12, 20359 Hamburg, 040/410 98 87 42, , www.st-pauli-selber-machen.de

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